Chronik

Siegensdorf ist ein kleiner Ort und liegt im Goldbachtal östlich und westlich der Bundesstrasse 15 am südlichen Ortsanfang von Ergoldsbach. Aus dieser kleinen Dorfgemeinschaft wurde auf Initiative von Hans Schindlbeck, am 16. September 1967 der Schützenverein „Jennerwein-Schützen Siegensdorf“ gegründet. Gründungsmitglieder waren damals: Xaver Beitlhauser, Olga und Josef Zierer, Karl Reichl, Josef Hadersbeck, Johann Englbrecht, Hans Schindlbeck, Alois Zellner, Rudolf Haase, Siegfried Bauer, Alfons Fink, Max Frimberger, Josef Ingerl, Georg Schütz, Ernst Rahl und Josef Heitzer.

Die erste Vorstandschaft wurde aus folgenden Schützen gebildet: 1. Schützenmeister Hans Schindlbeck, 2. Schützenmeister Ernst Rahl, Kassier Alfons Fink und Schriftführer Josef Heitzer. Der Schießstand wurde in Eigenleistung und durch großzügige Spenden im 1. Stock des Gasthauses Zierer, mit 3 Schießständen errichtet. Schon damals zeigten sich unsere Herbergseltern spendabel, sie stifteten das erste Luftgewehr. Die Jennerwein-Schützen traten am 9.10.1967 dem Labergau Mallersdorf bei. In den Anfängen war die Beteiligung an den wöchentlichen Schießabenden groß und die Mitgliederzahl stieg kräftig an. Die Beteiligung an den Rundenvergleichswettkämpfen machten eine Schießstanderweiterung unumgänglich: Der Schießstand wurde räumlich umgedreht und ein neuer Schießbock ermöglichte dann 4 Schießstände. Bereits im Jahre 1968 wurde eine Schützenkette angeschafft, die zwischenzeitlich mit 33 Königstalern ergänzt wurde. 1973 führten die Jennerwein-Schützen ihr erste Pokalschießen mit 6 Vereinen durch. Vom 2. bis 4. September 1977 feierten die Siegensdorfer Schützen ihr 10-jähriges Gründungsfest, dem ein Pokal- und Preisschießen mit 17 Vereinen vorausging.

Selbstverständlich kommt bei den Jennerwein-Schützen auch die Geselligkeit nicht zu kurz, Faschingsveranstaltungen, Vereinsausflüge, Weihnachtsfeiern, Christbaumversteigerungen und Silvesterpartys runden die Aktivitäten ab. Zur Tradition des Vereins gehörte das jährliche Aufstellen eines Maibaumes mit gebührender Maifeier. Dieser schöne Brauch konnte zwischenzeitlich nicht mehr stattfinden, weil verantwortungslose Frevler mehrmals den festlich geschmückten Baum nach dem Aufstellen umsägten. Heute wird der alte Brauch nur noch in unregelmäßigen Abstände durchgeführt, lediglich die Maifeier findet jährlich statt.

Natürlich gab und gibt es auch bei unserem Verein Höhen und Tiefen, selbst die räumlichen Verhältnisse des Schießstandes gaben oft Anlass zu Unstimmigkeiten, und so wurde der Wunsch nach einem schönen, geräumigen und modernen Schießstand immer lauter. Dank der gönnerhaften Einstellung unserer Herbergseltern konnte dieser Wunsch Wirklichkeit werden. Im Sommer 1982 beschloss man, das alte Stallebäude der Herbergseltern in ein Schützenheim umzubauen. Nach kurzer Planung begannen die Arbeiten bereits am 24. Juli 1982 in Eigenleistung, mit großzügiger Unterstützung von zahlreichen Gönnern und Freunden. Das Schützenheim der nächsten 15 Jahre war mit 6 elektrischen Scheibenzuganlagen und einem kleinen Aufenthaltsraum ausgestattet.

Am 18. Mai 1985 beschloss die Mitgliederversammlung eine Fahnenweihe im Folgejahr zu veranstalten. Eine neue Fahne sollte Mittelpunkt und Symbol der Gemeinschaft der Jennerwein-Schützen Siegensdorf sein. Vom 25. bis 27. Juli 1986 findet dann das wohl größte Fest des Vereins, „die Fahnenweihe“, statt.

1997 ist es dann wieder einmal soweit: die Schießanlage ist aufgrund des Mitgliederzuwachses wieder zu klein geworden. Auch die zahlreichen Pokale und Schützenscheiben, welche die Beteiligung der Jennerwein-Schützen an vielen Pokal- und Meisterschaftsschießen zeigt, können aufgrund von Platzmangel gar nicht mehr repräsentiert werden. Der anschließende Bau beinhaltet einen Umbau des alten Aufenthaltsraum zu zwei weiteren elektronischen Schießständen, sowie den Neubau eines Gesellschaftsraum mit eigenen Toiletten, eigener Küche und einem Gastronomiebereich mit Schankerlaubnis. Seitdem gilt der Verein als selbstständig und unabhängig, und wird in der Liste der eingetragenen Vereine geführt. Den somit „Jennerwein-Schützen Siegensdorf e. V.“ fehlte im nun sehr modernen und schönen Schützenheim nur noch ein abgegrenzter Raum zum Umziehen der Gewehrschützen, deren persönliche Ausrüstung mit der Zeit immer mehr wird. Im Herbst 2001 wird wiederum durch Eigenleistung ein solcher Raum mit Personaltoilette angebaut. Das jetzige schmucke Schützenheim scheint perfekt zu sein.